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Sven Sorge
Admiral




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Infos zur TSP-Sitzung in Grimma Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Gestern fand im Grimmaer Rathaus die jährliche Leistungssportsitzung des JSBS statt, zu der die drei Landesleistungsstützpunkte und die Talentstützpunkte eingeladen wurden.
Nachfolgend einige Dinge, die in den Diskussionen zur Sprache kamen. Im Grunde ist alles nicht neu und wiederholt sich in den letzten Jahren kontinuierlich. Ich fasse das etwas unsortiert zusammen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Es werden auf der JSBS-Homepage noch Informationen online gestellt, dennoch möchte ich heute mal die wichtigsten Dinge auflisten, die auch unsere Mitglieder, Eltern und natürlich die Kaderspieler selbst interessieren sollten.
Ich werde mir auch den einen oder anderen Kommentar nicht verkneifen und hoffe hier mal auf eine Diskussion unserer Eltern aber auch Kaderspieler bzw. die, die es mal waren oder noch/wieder werden wollen.

Hier erstmal die wichtigsten Infos:

  1. Leistungssport definiert der SVS/JSBS in der Form, dass alle Wettbewerbe auf sächsischer Ebene, maßgeblich die, die zu Qualifikationen zu Deutschen Meisterschaften führen, Leistungssport bedeuten. Da andere Wettbewerbe nicht angeboten werden (JSBS-Pokal U14 lässt sich auch nicht wirklich aus dem Leistungssport herauslösen), beschränkt sich der JSBS-Spielbetrieb im Grunde komplett auf Leistungssport.
  2. Mit der Entwicklung des Leistungssports in Sachsen ist man im Wesentlichen zufrieden. Dabei verwies man auf einzelne Erfolge bei den Deutschen Einzelmeisterschaften, insbesondere die Titel für Anja Schulz (U18w), Filiz Osmanodja (U16w) und Roven Vogel (U12) sowie Platz 2 von Maximilian Neef in der U16. Natürlich gibt es Reserven.
  3. Die Gesamtsituation, so unser Referent für Leistungssport Frank Schulze, leide maßgeblich an Geld- und Personalmangel. Die Mittel würden auch in der Zukunft nicht mehr.
  4. Dem Schachverband Sachsen (SVS) werden für den Bereich Leistungssport 18.000 € zur Verfügung gestellt. Diese erhält er vom Landesportbund Sachsen.
  5. Diese 18.000 € werden in vier Bereiche aufgeteilt:
    - 9 TSP in Sachsen erhalten davon insgesamt 5.400 €, die nach einem Erfolgsschlüssel an diese TSPs ausgezahlt werden. Dieser Erfolgsschlüssel beinhaltet unter anderem: Anzahl der U10-Spieler im Verein (55% Bewertungskriterium), Anzahl der Teilnehmer an der IEM U8, Anzahl der Teilnehmer an der Jugend-SEM (alle Altersklassen von U8 bis U18), Anzahl der Lizenz-Trainer im Verein.
    - Landesleistungsstützpunkte (LLSP), davon gibt es drei in Sachsen: Chemnitz, Dresden, Leipzig.
    - Lehrgänge
    - Turnierbegleitende Maßnahmen. Damit sind die Kosten für Trainer (Honorar, Unterkunft, Fahrtkosten) gemeint, die zu Meisterschaften und Turnieren als Ratgeber und zur Analyse der Partien zur Verfügung stehen. Wie hoch die Investitionen in den letzten drei Punkten in Einzelnen sind, wurde nicht mitgeteilt.


Anforderungen an Kaderspieler:
  1. Alle Kaderspieler sollen eine Turnierkartei führen. Damit ist eine chronologische Statistik über sämtliche gespielte Partien des Jahres gemeint, die folgende Informationen über jede gespielte Partie beinhalten soll:
    - Gegner mit dessen DWZ
    - eigene Farbe
    - welches Turnier?
    - welche Eröffnung?
    - Ergebnis
    - Anmerkung zum Spiel (beispielsweise: in besserer Stellung verloren, da Figur eingestellt wurde ODER: Remisstellung verloren, da im Sinne der Mannschaft mit hohem Risiko auf Sieg gespielt wurde, ODER: Partie im Turmendspiel mit Mehrbauern gewonnen usw.). Diese Statistik kann am besten auf PC im Excel erarbeitet werden und sollte fortlaufend aktualisiert werden, nicht erst am Jahresende. Für die D1-Kaderspieler ist diese Statistik KEINE Pflicht! Schaden kann sie dennoch nicht. Hier sind die TSP-Trainer angehalten, Hilfestellung zu geben.
  2. Mit zunehmenden Alter, spätestens aber D3-Kaderspieler ab AK U14, müssen die Kaderspieler - oder auch die, die es (wieder) werden wollen - verstärkt allein zu Hause arbeiten. Heimtraining (z.B. Taktikaufgaben, Arbeit mit Chessbase/Fritz zum Eröffnungstraining) ist unersetzlich. Trainer haben zunehmend nur noch beratende Funktion (z.B. welche Eröffnung passt zum Spieler, Vorbereitung auf nächsten Gegner), da auch Partieanalysen mit geeigneten Softwareprogrammen (Fritz, Shredder usw., von denen eines Pflicht für Kaderspieler sein sollte) selbstständig vorzunehmen sind.
  3. Pflichtprogramm der Kaderspieler:
    - Lösung der Trainingsbriefe (D1 auch unter Mithilfe der TSP),
    - Teilnahme an (eigentlich allen) Kaderlehrgängen,
    - Teilnahme am Meisterschaftszyklus (BEM, SEM, ggf. DEM),
    - Teilnahme an weiteren Turnieren. So sollten auch D1-Kaderspieler an mindestens zwei Turnieren im Jahr teilnehmen, von denen auch eines im Schnellschach sein kann. Gemeint sind damit aber vorrangig Turniere wie unser BSG-Jugendopen, Erfurter Jugendopen, IEM U8, hin und wieder auch mal Erwachsenenturniere bei entsprechender Eignung.


Anforderungen an die TSP

  1. Die TSP sind in der Pflicht, pünktlich und vor allem sachlich richtig auf korrekte Abrechnungen zu achten. Der Sachbericht sollte auf die fünf inhaltlichen Schwerpunkte des Zuwendungsvertrags Bezug nehmen.
  2. Bei Mängel in der Abrechnung kann und wird es zu Mittelstreichungen kommen. So wurde es 2012 auch an zwei TSP (Chemnitzer SC und USG Chemnitz) praktiziert.
  3. Die Trainingsgruppen in den TSP sollen homogen sein. Es kann z.B. kein 13-jähriger mit einer DWZ von 1800 mit einem 9-jährigen in einer Gruppe sein, wie es viele TSP angaben.
  4. Bei älteren Kaderspielern ist eine separate Gruppe anzugeben.
  5. Trainingsgruppen mit Neulingen im U10/U8-Alter sollten nicht zu groß oder aber mit zwei oder mehreren Trainern untersetzt sein (Gruppenteilung).
  6. Für die Abrechnungen gilt: Entweder verbleiben die Belege im Original komplett im TSP/Verein und sind dort zur Eisicht jederzeit verfügbar ODER der TSP schickt ALLE ORIGINALBELEGE an den SVS.
  7. Für abgerechntete Turnierteilnahmen (Zuschüsse) sind grundsätzlich Teilnehmer- bzw. Ergebnislisten beizufügen, an denen mindestens auch ein Kaderspieler teilgenommen haben muss. Anderenfalls werden diese Turnierteilnahmen als Breitenschach bewertet und sind als solche nicht im TSP förderfähig.
  8. Die TSP sollen darauf achten, dass die Kaderspieler bzw. Kader-Kandidaten mit wachsendem Alter zunehmend in den Männermannschaften eingesetzt werden.

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MfG
Sven Sorge



"Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird." (Winston Churchill)

06.01.2013 13:30 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
Sven Sorge
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Einschätzung des Leistungssports in Sachsen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nachdem ich den obigen Beitrag nun nochmals etwas sortiert habe, hier noch ein paar Kommentare dazu, die meine persönliche Meinung darstellen.

  • Da der SVS/JSBS (aus meiner Sicht richtigerweise!) alle Wettbewerbe auf Landesebene (SEM, SMM), die zur Qualifikation einer Deutschen Meisterschaft führen, dem Leistungssport zuordnet, muss man aber auch klar festhalten, dass sich der Spielbetrieb des JSBS ausschließlich auf Leistungssport beschränkt und keine Breitensportangebote durchführt. Aus meiner Sicht dürfen und müssen dann aber auch die Vereine und TSP entsprechende Anforderungen und Wünsche an die Qualität dieser Angebote des Leistungssports stellen.
  • Die genannten Einzelergebisse (s. oben) bei der DEM sind sehr gut und sollen auch nicht in Frage gestellt werden. Jedoch muss man den Anteil des Kadertrainings gemessen am Anteil der Heimatvereine und der Spieler selbst (Eigenaufwand der Spieler) abwägen. Das ist freilich nicht einfach. Dennoch steht besonders der Vizemeister U16 Maximilian Neef in diesem Fall als Paradebeispiel für eigenen Fleiß und extrem aufgeschlossener Einstellung zum Leistungssport.
  • Man muss aber darüber hinaus feststellen, dass Sachsen außer diesen Spitzenplätzen kaum Spieler in den Top 10 der DEM platzieren kann. Mit zunehmenden Alter verlieren die sächsischen Spitzenspieler den Anschluss. Bei den Erfolgen der Mädchen zehrt der JSBS vom jahrelangen Bestand einzelner Spielerinnen, die Erfolge in nunmehr fast allen Altersklassen erzielt haben. Insofern fehlt mir ein wenig eine genauere Analyse der Ergebnisse und künftiger Aussichten.
  • Die Bayerischen Jugendspieler haben dagegen konstantere Spitzenergebnisse, wenn auch nicht so viele Medaillen. Mit einem Blick auf deren Leistungssportkonzeption werden auch massive Unterschiede zu Sachsen deutlich. Neben den Kathegorien von D1- bis D4-Kader gibt es auch noch zwei Förderkader für die Jüngsten in U8 und U10, die von den Spielbezirken bzw. den Stadt- und Kreisverbänden trainiert werden. So setzt die landesweite Zuständigkeit zwar auch - wie bei uns - im D1-Kader ein, doch beginnt der im Regelfall frühestens im U12-Alter, wenn die Kinder bereits durch entsprechende Ergebnisse wiederholt auf sich aufmerksam gemacht haben. Diese Dezentralisierung führt aus meiner Sicht zu einer weitaus effektiveren Arbeit bei den Jüngsten und ermöglicht es dem Landestrainerstab, sich auf die tatsächlich spielstarken Talente höheren Alters zu konzentrieren, für deren Förderung die einzelnen Vereine schnell an ihre Grenzen stoßen.
  • Dem gegenüber beklagt man in Sachsen einerseits (und zwar permanent) fehlendes Geld und mangelndes Personal, andererseits reißt sich der JSBS aber die Arbeit an sich, die eigentlich an der Basis TSP-übergreifend regional viel einfacher und somit effektiver zu lösen wäre. Zudem würden die TSP mehr in die Pflicht genommen, regional viel stärker zu kooperieren. Die Arbeit der TSP wäre außerdem an Ergebnissen noch weiter als bisher abrechenbar. Dies gilt vor allem in der Unterscheidung zwischen einem Vereinsjugendtraining und dem TSP-Training der Talente. Häufig weisen Vereine nur einen Trainingstag auf, so dass Vereinsjugendtraining und TSP-Training eins sind, was aber ausdrücklich nicht Sinn der Förderung ist.
  • Es wäre dem Wunsch einiger Eltern und jüngerer Kaderspieler durch Dezentralieiserung nachgekommen, den Aufwand für Tageslehrgänge durch weite und zeitaufwändige Fahrten zu minimieren. So gibt es in Sachsen zahlreiche Kinder, deren Eltern eine Kadernominierung ablehnen, weil sie die Effizienz der Lehrgänge nicht unberechtigt hinterfragen. Weiterhin wird leider wiederholt ignoriert, dass die schulischen Anforderungen selbstverständlich Priorität vor Leistungssport haben müssen. Vor diesem Hintergrund müssen Kaderlehrgänge hinterfragt werden, wenn diese Befreiungen vom Unterricht erfordern. So muss ein sächsischer Teilnehmer an der DEM schon allein vier Tage Unterrichtsausfall hinnehmen und nacharbeiten.
  • Abhilfe könnten statt Vergleichswettkämpfen Trainigslehrgänge zwischen regionalen TSP schaffen. Zusätzliche Wettkämpfe sind nicht wirklich nötig, da die Kinder der TSP ohnehin in Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften ständig (mehr als genug) im Wettbewerb stehen.
  • Kernaufgabe der TSP ist die Sichtung und Erst-Entwicklung von jungen Talenten. Dies sollte daher auch in deren Zuständigkeit bleiben.
  • Die größten Probleme haben die TSP bei der Realisierung eines Trainings spielstarker Jugendspieler (ab U14), da entweder Personal für Einzeltraining fehlt oder die erreichte Spielstärke der Jugendspieler oftmals die Möglichkeiten des Tranierpersonals limitieren.
  • Auch beschränken sich die Möglichkeiten der TSP, die jährlich kontinuierlich aus Schulen neue Talente generieren. Die Gruppen werden zahlenmäßig schnell zu groß, was meist zu Lasten der älteren Talente geht. Hier besteht Handlungs- und Hilfebedarf für die TSP.
  • Daher sehe ich die Hauptaufgabe der LLSP und des sächsischen Kadertrainings genau darin, die TSP bei deren Aufgaben zur Entwickklung der fortgeschrittenen Talente unter die Arme zu greifen und dem TSP die Erstentwicklung der Spieler zu überlassen. Somit könnten für D3- und D4-Kader Personal- und Finanzreserven für die LLSP freigesetzt werden.
  • Vor diesem Hintergrund sehe auch turnierbegleitende Maßnahmen (Kosten) bei der IEM U8 eher skeptisch, da der Heimtrainer des TSP in dieser Altersklasse die Aufgaben der Partieanalyse mindestens genauso gut vornehmen kann bzw. sich weitaus besser auf das Spielniveau einer kindgemäßen Analyse "herablassen" kann, als ein Großmeister...


Leider war es gestern in dem Rahmen nicht wirklich möglich, eine inhaltliche Diskussion zu führen. Immer wieder wird das Phänomen spürbar, dass inhaltliche Kritik sofort als persönlicher Angriff gewertet wird. Auch wurde mein Eindruck bestärkt, dass neue Versuche, die Arbeit trotz beschränkter finanzieller Mittel und geringem Personal zu effektivieren (neue Wege zu gehen), eben doch geblockt werden, weil man die eigene Meinung für unantastbar hält. So wird das wenige Geld an falscher Stelle zum Teil mit vollen Händen hergegeben. Da auch die Mitgliederzahlen der sächsischen U10-Kinder bekanntlich schwinden, sehe ich die Gesamtentwicklung in Sachsen eher skeptisch.

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MfG
Sven Sorge



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06.01.2013 15:15 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
René_R
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Ich habe das nun zweimal gelesen. Verstanden habe ich es trotzdem nicht. Oder vielleicht doch. Ich habe dann nur die Logik nicht verstanden. Vielleicht helft ihr mir.

Ist es richtig, dass im SVS Kinder im Alter von unter 8 Jahren Landeskader werden können? Wenn ja, woher haben diese Kinder dann den Leistungsnachweis ihrer Kadertauglichichkeit erbracht? Was zeichnet einen 7-jährigen als Leistungssportler aus? Dazu gehört doch ein mehrfacher Leistungsnachweis bei Landesmeisterschafen oder Vergleichen auf Bundesebene. Das bayerische Modell macht doch einen plausiblen Eindruck.
Es ist doch wie in einer Landesauswahl oder Nationalmannschaft. Erst kommt die Leistung und der Nachweis der Auswahltauglichkeit. Dann erfolgt die Nominierung. Im Grundschulalter wird regional gesichtet. Ab Klasse 5 kann man von Leistungssport reden. Da sind wir dann in der AK U12.
Talente, die in diesem Alter bei gleichzeitig steigenden schulischen Anforderungen (etwa Weg zum Sportgymnasium) noch übrig geblieben sind, kann man als Leistungskader bezeichnen. Aber im Grundschulalter pfuscht man doch den Vereinen nicht ins Handwerk. Alles andere ist doch rausgeworfenes Geld. Der SVS kann meiner Meinung nach nicht zu wenig davon haben.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von René_R am 07.01.2013 12:38.

07.01.2013 12:35 René_R ist offline Email an René_R senden Beiträge von René_R suchen Nehmen Sie René_R in Ihre Freundesliste auf
Sven Sorge
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Zitat:
Original von René_R
Ich habe das nun zweimal gelesen. Verstanden habe ich es trotzdem nicht. Oder vielleicht doch. Ich habe dann nur die Logik nicht verstanden. Vielleicht helft ihr mir.

Ist es richtig, dass im SVS Kinder im Alter von unter 8 Jahren Landeskader werden können? Wenn ja, woher haben diese Kinder dann den Leistungsnachweis ihrer Kadertauglichichkeit erbracht? Was zeichnet einen 7-jährigen als Leistungssportler aus? Dazu gehört doch ein mehrfacher Leistungsnachweis bei Landesmeisterschafen oder Vergleichen auf Bundesebene. Das bayerische Modell macht doch einen plausiblen Eindruck.
Es ist doch wie in einer Landesauswahl oder Nationalmannschaft. Erst kommt die Leistung und der Nachweis der Auswahltauglichkeit. Dann erfolgt die Nominierung. Im Grundschulalter wird regional gesichtet. Ab Klasse 5 kann man von Leistungssport reden. Da sind wir dann in der AK U12.
Talente, die in diesem Alter bei gleichzeitig steigenden schulischen Anforderungen (etwa Weg zum Sportgymnasium) noch übrig geblieben sind, kann man als Leistungskader bezeichnen. Aber im Grundschulalter pfuscht man doch den Vereinen nicht ins Handwerk. Alles andere ist doch rausgeworfenes Geld. Der SVS kann meiner Meinung nach nicht zu wenig davon haben.


Alles richtig verstanden! smile
Den Rest lasse ich an der Stelle zunächst unkommentiert so stehen, was eigentlich Antwort genug sein sollte.

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07.01.2013 13:13 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
René_R
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Nicht ganz. Nach wie vor ist mir nicht klar, wie ein 7- oder 8-jähriger einen konstanten Leistungsnachweis als Kadersportler erbringen kann. Dieser Leistungsnachweis muss doch die erste Grundlage für Investitionen des Verbandes sein.
Eine U8-Landesmeisterschaft kann dafür unmöglich allein ausreichen. Deutsche Einzelmeisterschaften starten auch erst ab U10-Alter. Die bundesweite Vergleichsmöglichkeit entfällt für die Jüngsten damit auch.

07.01.2013 15:23 René_R ist offline Email an René_R senden Beiträge von René_R suchen Nehmen Sie René_R in Ihre Freundesliste auf
Leo
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Das ist natürlich richtig und es verschiebt sich noch viel in der u8. Der Kader hat aber als oberstes Ziel irgendwo Titel herzukriegen und je eher die Förderung anfängt desto besser werden die Kinder. Das heißt es ist nicht sinnlos so früh einen Kader aufzubauen, man hat nur nicht zwangsläufig die am besten geeigneten Kinder.

MfG

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Es kann nur einen geben!!!

07.01.2013 15:51 Leo ist offline Email an Leo senden Beiträge von Leo suchen Nehmen Sie Leo in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von René_R
Nicht ganz. Nach wie vor ist mir nicht klar, wie ein 7- oder 8-jähriger einen konstanten Leistungsnachweis als Kadersportler erbringen kann. Dieser Leistungsnachweis muss doch die erste Grundlage für Investitionen des Verbandes sein.
Eine U8-Landesmeisterschaft kann dafür unmöglich allein ausreichen. Deutsche Einzelmeisterschaften starten auch erst ab U10-Alter. Die bundesweite Vergleichsmöglichkeit entfällt für die Jüngsten damit auch.


Selbst die Sachsenmeisterschaft ist ja nur eine Momentaufnahme. Zwar setzen sich die zu diesem Zeitpunkt besten Kinder schon durch, aber nach einem halben Jahr können die Verhältnisse in der U8 bzw. U10 schnell wieder anders aussehen. Von daher ist eine Konstanz im U8- und U10-Alter schwer zu erwarten. Dafür befinden sich die Kinder in einer Aufbauphase, in der ein Training in regionalen Gruppen unter Zuständigkeit der lokalen TSP ausreichen sollte. Das verringert nicht nur die Kosten und den Personalaufwand für den JSBS sondern auch Kosten und (Fahr-)aufwand für Kinder und Eltern.

Zitat:
Original von Leo
Das ist natürlich richtig und es verschiebt sich noch viel in der u8. Der Kader hat aber als oberstes Ziel irgendwo Titel herzukriegen und je eher die Förderung anfängt desto besser werden die Kinder. Das heißt es ist nicht sinnlos so früh einen Kader aufzubauen, man hat nur nicht zwangsläufig die am besten geeigneten Kinder.

MfG


Auch wahr. Aber wenn die finanziellen Mittel nun mal beschränkt sind, sollte sich die Arbeit des JSBS auf die Kader bzw. Leistungsgruppen besinnen, die von den Vereinen eben nur weng oder gar nicht abgedeckt werden können. Einen U8- oder U10-Lehrgang bekommen die SG Turm, die SGL und unser Verein gemeinsam locker auf gutem Niveau hin. Da brauchen wir mit den Zwergen nicht nach Aue fahren. In Dresden ist das sicher auch so. In Chemnitz kann ich die Lage nicht genau einschätzen, weil das Level der großen Vereine CSC und USG etwas nach unten zu gehen scheint.

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07.01.2013 22:06 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
René_R
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Soweit ist alles klar. Aber warum gibt es dann diese Lehrgänge zwischen den regionalen TSP nicht?

08.01.2013 21:44 René_R ist offline Email an René_R senden Beiträge von René_R suchen Nehmen Sie René_R in Ihre Freundesliste auf
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Das hat einfache Gründe. Die Wochenenden sind für die jüngsten Talente schon zeitlich voll. Entweder haben die Kinder Meisterschafts- bzw. Punktspieltermine oder eben zentrale Kaderlehrgänge. Regionale Lehrgänge würden daher konkurrieren. Tja, da der JSBS die zentralen Lehrgänge aber nun mal ins Programm aufnimmt und zur Pflichtlektüre kürt, nehmen diese die TSP natürlich dann auch dankend an. Warum denn auch nicht? Qualitativ sind diese ja nicht schlecht, nur ob immer Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen, ist die Frage.
Die Einsicht, dass diese Ebene der U8- und U10-Sichtung regional besser aufgehoben wäre, weil man damit finanzielle und personelle Reserven für die älteren Spitzenspieler freisetzen würde, wo die TSP tatsächlich Hilfebedarf haben, muss schon vom JSBS bzw. dessen Leistungsportkommission selber kommen. Ich habe darauf hingewiesen, bekam aber die Antwort, ich würde ja nichts tun.
Das sehe ich zwar anders, denn mit einem offenen Kinderturnier bzw. einem offenen Erwachsenenturnier für die Talente und Kader sowie dem Leipziger Schulschachcup und dem Weihnachtsturnier als Sichtung bieten wir genau das, was notwendig ist. Aber da man uns ja durch die Terminenge gar nichts mehr machen lässt (wir sind ja auch in allen Teamwettbewerben bis zuletzt im Boot), ziehen wir uns den Schuh dieses Vorwurfs auch nicht an. Und wenn wirklich mal Zeitreserven sind, dann gibt's tolle Vergleichsmöglichkeiten in Sachsen-Anhalt. So geht's am Sonnabend wieder nach Naumburg zum Domspatzencup. Im Grunde gibt man uns ja nicht mal die Chance, was zu tun, weil es dann mit den zentralen Terminen unweigerlich kollidieren würde.
Aber um eines klar zu stellen: Das Hauptziel ist ja nicht, die zentralen Lehrgänge für die U8/U10-Kinder abzuschaffen. Wären genügend Geld und Trainerpersonal vorhanden, hätten wir keine Probleme. Aber diese Lehrgänge für die Jüngsten auf TSP-Ebene herunterzusetzen und in einen regionalen Zuständigkeitsbereich zu abzudelegieren (und somit den Haushalt und die Personalfrage des JSBS zu entlasten), wo sie gut aufgehoben wären, wäre ein Mittel, um Trainingsmaßnahmen für die älteren Talente personell und finanziell besser zu untersetzen. Doch die Fähigkeit, das zu erkennen, setzt wohl oder übel Kenntnisse aus der Praxis auf dem Gebiet voraus. Ich habe manchmal den Zweifel, dass trotz des zu lobenden Eifers und des Engagements unserer Funktionäre jegliche Praxisnähe zu ihren Entscheidungen fehlt. Das betrifft auch andere Entscheidungen und Bestrebungen des SVS-Vorstands (Verbandsentwicklung, Schulschach, Breitensport). Ich sehe kaum einen aus der Führungsriege, der sich unter der Woche selbst als Trainer oder Schul-AG-Leiter Erfahrung holen würde, übrigens auch nicht im Umgang mit Eltern und deren Vorstellungen, die mitunter doch sehr "speziell" sind. Aber man will die Praktiker an der Basis belehren, was richtig ist. Das ist in der Tat entzückend...
Ich werde mich von meiner Form der Konzeption und meiner Auffassung von einer Vereinsentwicklung jedenfalls nur schwer ohne inhaltlich akzeptable Argumente abbringen lassen. Ich habe auch vor, beim SVS-Verbandstag nochmals in die Offensive zu gehen und wenn das dann auch nichts bringt, dann schaue ich nur noch auf unseren Verein und die Talentsichtung bzw. Talententwicklung aus den Kursen der Schachschule Leipzig. Wettkämpfe finden wir jederzeit in Sachsen-Anhalt. Nah genug sind wir dran. Dort hat man das Prinzip offensichtlich verstanden. Das ist zumindest mein Eindruck.

Übrigens: Hier ist der Bericht von der Veranstaltung aus Grimma.
Dazu die Hinweise zum Vortrag von Frank Schulze und zum Vortrag von Hannelore Neumeyer.

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08.01.2013 23:16 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
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Seit dem Schulturnier im November lese ich hier regelmäßig still mit. Ahnung vom Schach habe ich überhaupt nicht. Mein Sohn besucht den Schulkurs sehr gern. Er lernt dort auch viel. In der Familie schlägt er jeden Erwachsenen. Die sind aber nur Hobbyspieler. Sie kennen weder Eröffnungen noch Taktiken.
Woran erkenne ich denn als unbedarftes Elternteil eine Begabung meines Kindes für den Verein? Beim Schulturnier am Leipziger Zentralstadion hatte er vier von sieben Spielen gewonnen.
Im Übrigen war er an seiner ersten Grundschule auch kurz an einer Schul-AG über GTA. Der Schachlehrer hat die Kinder nur spielen lassen und nichts gelehrt. Zwei Kinder der Schule haben den Schachlehrer regelmäßig besiegt. Das war eine Horterzieherin, die sogar, eine Schachausbildung haben soll.

09.01.2013 12:10 KathyB ist offline Email an KathyB senden Beiträge von KathyB suchen Nehmen Sie KathyB in Ihre Freundesliste auf
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Das ist mir jetzt ein bisschen unklar. Es ist ein Problem, das sich der Kader engagiert, weil dann die Vereine nichts mehr machen? Ich kenne das ja nicht anders, aber ich fürchte wenn der Kader morgen alle Lehrgänge streichen würde, würde es wahrscheinlich nicht gleich einen Regionallehrgang in Leipzig geben. Oder meinst du das man das Geld für die Lehrgänge an die TSP verteilen sollte? Ich hab, als ich D3 geworden bin am meisten die Lehrgänge vermisst, weil im Verein eben nicht viel Training ist, das geht soweit ich weiß außer dem TU Dresden-Doubel auch allen anderen so. Die Monsterlehrgänge sind sowieso nicht sehr sinnvoll, 4 Tage massiv Input, da ist der Kopf ganz schnell zu.

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09.01.2013 13:08 Leo ist offline Email an Leo senden Beiträge von Leo suchen Nehmen Sie Leo in Ihre Freundesliste auf
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@Leo:
Der Kader seid ihr. Lehrgänge veranstaltet der JSBS. Was Sven meint, ist, dass mit den limitierten Geldmitteln des JSBS, die Priorität auf die älteren Kader gelegt werden sollte (also auf Spieler wie dich). Die jüngeren Spieler können die Vereine ausbilden, weil das Trainingspersonal dafür ausreicht (qualtitativ).
Beispiel: ich kann dir oder Felix kaum das Training geben, was ihr benötigt. Ihr braucht da mindestens einen starken FM. Den haben die meisten Vereine nicht (so auch wir) --> hierauf muss der JSBS seine Priorität legen und nicht auf die jüngeren Spieler (bis max. 1800), denn die können bei Spielern wie mir (ca. 2000) Training bekommen und solche Trainer hat so gut wie jeder Verein.

Und bei uns gibt es genügend Trainingsangebot, das sollte ich nochmal richtig stellen (da dieser Bereich hier öffentlich ist). Wir machen 2x die Woche, in nun mittlerweile 3 Gruppen. Dass du das so empfindest, liegt daran, dass wir kein Training für deine Spielstärke anbieten können, welches wie oben beschrieben Kadertraining sein sollte.

09.01.2013 14:18 Hercule ist offline Email an Hercule senden Beiträge von Hercule suchen Nehmen Sie Hercule in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von KathyB
Seit dem Schulturnier im November lese ich hier regelmäßig still mit. Ahnung vom Schach habe ich überhaupt nicht. Mein Sohn besucht den Schulkurs sehr gern. Er lernt dort auch viel. In der Familie schlägt er jeden Erwachsenen. Die sind aber nur Hobbyspieler. Sie kennen weder Eröffnungen noch Taktiken.
Woran erkenne ich denn als unbedarftes Elternteil eine Begabung meines Kindes für den Verein? Beim Schulturnier am Leipziger Zentralstadion hatte er vier von sieben Spielen gewonnen.


Ich denke, dass geht den meisten Eltern so, die im Schachsport nicht zu Hause sind. Zumindest ist das auch ein Feedback, welches immer wieder an mich in den Schulen herangetragen wird.
Die Begabung für einen Verein - oder nennen wir es mal die Eignung zum Wettkampschach - kann man nicht definieren. Aber aus meiner Erfahrung gehören folgende Dinge dazu:
- Interesse des Kindes am Schach und an Wettkämpfen mit entsprechender Ausdauer,
- Trainingsbereitschaft (auch zu Hause),
- die Fähigkeit, auch mit Niederlagen klarzukommen und verlieren zu können,
- Unterstützung durch das Elternhaus (erfordert auch Entbehrungen an die Eltern, vor allem Zeit...)

Da der JSBS leider nur leistungssportliche Wettkämpfe (Meisterschaften) anbietet, lote ich aus, welche Kinder mich tatsächlich in den Schulen überzeugt haben, die obigen Punkte zu erfüllen. Das Talent ist dabei nicht immer entscheidend.
Das Turnier, was Sie meinen, ist weniger aussagekräftig, weil eine Menge Kinder vom absoluten Anfänger bis zum sächsischen Kaderspieler (Sachsenmeister) dabei waren. Entscheidend ist daher nicht allein die erzielte Punktzahl sondern auch die Frage, gegen welche Spieler diese erzielt wurden. Aber selbst das kann im nächsten Turnier eine Woche später wieder ganz anders aussehen.

Zitat:
Original von KathyB
Im Übrigen war er an seiner ersten Grundschule auch kurz an einer Schul-AG über GTA. Der Schachlehrer hat die Kinder nur spielen lassen und nichts gelehrt. Zwei Kinder der Schule haben den Schachlehrer regelmäßig besiegt. Das war eine Horterzieherin, die sogar, eine Schachausbildung haben soll.


Das ist ein ganz heißes Thema. Sie meinen bestimmt die Ausbildung des "Deutschen Schulschachpatents". Ganz ehrlich: Das hat überhaupt keinen Wert!!! Es ist lediglich ein Zertifikat über die Anwesenheit an einer Schulung. Dies beinhaltet einen Lehrgang von Freitag-Nachmittag bis Sonntag-Nachmittag. Dabei werden vorrangig Erfahrungen ausgetauscht, mögliche Lehrmaterialien vorgsetellt, vielleicht auch noch Hinwese erteilt, wo die Kinder später mal spielen können.
Die "ausgebildete Schachlehrkraft" muss weder eine Prüfung ablegen noch in irgendeiner Weise die eigene Fähigkeit nachwiesen, dass sie die Schachregeln selbst beherrscht. Ich habe nicht nur einen Patentinhaber erlebt, der die elementaren Schachregeln eben nicht beherrschte. Erst kürzlich stellte sich jemand bei mir in der Schachschule vor und wollte sich als Lehrkraft ins Gespräch bringen. So glaubte er, man könne den König schlagen, so der Gegenspieler das Schachgebot übersieht und damit die Partie gewinnen. Er behauptete, man könne sich keine 2. oder 3. Dame "wünschen", wenn er Bauer die gegnerische Grundreihe erreicht. Die Rochaderegeln beherrschte er ebenso wenig wie das "Schlagen im Vorübergehen" eines Bauern... Was soll ich also mit einer "Lehrkraft", die nicht mal den Inhalt des Grundlehrgangs (Bauerndiplom) unserer Kurse beherrscht? Die Kinder würden diesen Lehrer zu Recht nicht akzeptieren. Die Ausbildung wäre nicht glauhaft.
Ganz ehrlich: Das Zertifikat des "Schulschachpatents" ist nicht das Papier wert, auf dem es steht! Und das sage ich, obwohl auch ich einen solchen Lehrgang besucht habe und (natürlich neben meiner Trainerlizenz) selbst im Besitz eines solchen Patents bin.

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Sven Sorge



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09.01.2013 22:22 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
Sven Sorge
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Zitat:
Original von Hercule
@Leo:
Der Kader seid ihr. Lehrgänge veranstaltet der JSBS. Was Sven meint, ist, dass mit den limitierten Geldmitteln des JSBS, die Priorität auf die älteren Kader gelegt werden sollte (also auf Spieler wie dich). Die jüngeren Spieler können die Vereine ausbilden, weil das Trainingspersonal dafür ausreicht (qualtitativ).
Beispiel: ich kann dir oder Felix kaum das Training geben, was ihr benötigt. Ihr braucht da mindestens einen starken FM. Den haben die meisten Vereine nicht (so auch wir) --> hierauf muss der JSBS seine Priorität legen und nicht auf die jüngeren Spieler (bis max. 1800), denn die können bei Spielern wie mir (ca. 2000) Training bekommen und solche Trainer hat so gut wie jeder Verein.

Und bei uns gibt es genügend Trainingsangebot, das sollte ich nochmal richtig stellen (da dieser Bereich hier öffentlich ist). Wir machen 2x die Woche, in nun mittlerweile 3 Gruppen. Dass du das so empfindest, liegt daran, dass wir kein Training für deine Spielstärke anbieten können, welches wie oben beschrieben Kadertraining sein sollte.


Danke, Torsten! Du hast es auf den Punkt gebracht! Wobei man ja noch ergänzen muss, dass diese 3 Gruppen ja auch wieder jeweils zwei bis drei Untergruppen aufgeteilt sind. Wir sind ja mittlierweile fünf, sechs Leute, die sich im Nachwuchstraining konstant engagieren.
Wenn wir das jetzt noch packen, einen Vereinsabend für die Spieler der 1. Männermannschaft konstant auf die Beine zu stellen, dann wäre neben Input für dich und Felix ganz sicher auch noch Input für Torsten, Thomas und auch für mich drin. zwinker Das wäre eigentlich das letzte Glied, das ich gerne noch hätte...

Zitat:
Original von Leo
Das ist mir jetzt ein bisschen unklar. Es ist ein Problem, das sich der Kader engagiert, weil dann die Vereine nichts mehr machen? Ich kenne das ja nicht anders, aber ich fürchte wenn der Kader morgen alle Lehrgänge streichen würde, würde es wahrscheinlich nicht gleich einen Regionallehrgang in Leipzig geben. Oder meinst du das man das Geld für die Lehrgänge an die TSP verteilen sollte? Ich hab, als ich D3 geworden bin am meisten die Lehrgänge vermisst, weil im Verein eben nicht viel Training ist, das geht soweit ich weiß außer dem TU Dresden-Doubel auch allen anderen so. Die Monsterlehrgänge sind sowieso nicht sehr sinnvoll, 4 Tage massiv Input, da ist der Kopf ganz schnell zu.


Warum gibt's im D3/D4-Kader diese Lehrgänge nicht? Weil sowohl das Geld (für Honorar, Materialien, vielleicht auch Raummieten) als auch das Personal fehlt. Die Lehrgänge im D1/D2 kosten aber das gleiche Geld und benötigen ebenso Trainer. Das Geld könnte man sparen, wenn am gleichen Tag ein solcher Lehrgang für D3 angeboten würde und die D1/D2-Kinder im Rahmen übergreifender TSP-Lehrgänge ausgebildet würden.
Oder: Nimm die turnierbegleitenden Maßnahmen. Da ist GM Teske eine Woche bei der IEM in Sebnitz und redet mit 8-jährigen über Felderschwächen im 3. Zug einer Eröffnung, die vielleicht im 41. Zug im Erwachsenenschach spielentscheidend zum Tragen käme. Die Partie der Zwerge ist aber im 9. Zug durch Figureneinsteller entschieden. Was will ich damit sagen? Statt einen GM zu einem U8-Turnier zu schicken, sollte der mit Spielern deiner Spielstärke lieber zu einem weiteren Open die Partien vor- und nachbereiten (z.B. VfB-Open). Dazu kommt ja noch, dass ich selbst als TSP-Trainer zur IEM U8 nach Sebnitz fahre (was ja trotzdem noch Geld kostet) und im Grunde deshalb vor Ort bin, um genau das zu tun, was auch GM Teske dort soll. Und ich glaube - nein, ich weiß - dass ich das für diese Altersklassen U8/U10 deutlich besser kann. Zugegeben ist das für mich auch leichter, weil ich meine Schützlinge und deren Stärken/Schwächen haargenau kenne. Gleichwohl weiß ich, wo meine Grenzen als Trainer liegen. Du bist doch der lebende Beweis!
Demgegenüber gibt's aber auch Trainer wie Andreas Otto, die eine hervorragende Arbeit machen, wenn sie mit Spielern/Talenten arbeiten, die ein bestimmtes Level bereits erreicht haben. Die Schwierigkeit besteht aber darin, diese Talente erstmal zu begeistern und sie unter den vielen Anfängern genau auf das Level zu bringen. Diese aufwändige Basisarbeit, auch häufig in Trainerkreisen sarkastisch "Drecksarbeit" wegen ihrer vielen Nebenbaustellen genannt, ist das, womit sich die wenigsten abgeben wollen. Das müssen sie aber auch nicht, wenn sie an anderer Stelle eingreifen, wo sie ihre Vorzüge haben. Das sind wie Zahnräder, die ineinander greifen. Wenn das klappt, dann kommt auch der Erfolg.

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Sven Sorge



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09.01.2013 22:57 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
René_R
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Je intensiver man sich beim Durchlesen damit beschäftigt, umso mehr komme ich zudem Schluss, dass im SVS vieles vom grünen Schreibtisch ohne Basisbezug und Praxisnähe beschlossen wird. Sind in den Gremien eigentlich Leute vertreten, die selbst im Kinder- und Jugendschach heute noch aktiv sind?

14.01.2013 13:18 René_R ist offline Email an René_R senden Beiträge von René_R suchen Nehmen Sie René_R in Ihre Freundesliste auf
Sven Sorge
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Die Frage ist sicher nicht unberechtigt. Aber auf die Gefahr hin, dass das dann eher in eine persönliche als inhaltliche Diskussion übergeht, sehe ich das Problem eher zweitrangig. Es gibt durchaus erfahrene und praxiserprobte Leute, die beraten können.
Es liegt aber sicher in der Natur der Sache, dass Trainer an der Basis, die viel Zeit für ihre Vereine aufbringen, nicht auch noch zu Multifunktionären im Landesverband mutieren können. Umgekehrt gilt dasselbe. Das ist ein Problem...
Ich hoffe, die Frage damit diplomatisch beantwortet zu haben. zwinker Alles andere dazu steht ja schon weiter oben.

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Sven Sorge



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16.01.2013 12:41 Sven Sorge ist offline Email an Sven Sorge senden Homepage von Sven Sorge Beiträge von Sven Sorge suchen Nehmen Sie Sven Sorge in Ihre Freundesliste auf
 
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