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Geschrieben von Tiberiu am 18.04.2013 um 21:38:

Schach-Engines haben Fehler

[Hier klicken, um die Partie auf dem Brett anzusehen]
[FEN 8/8/4p3/3pP3/p1bP2p1/6Pp/1B1K2kP/8 w - - 0 99]
Karjakin (2786) - Nakamura (2767)
Renova Group Grand Prix 2013 Zug (1), 18.04.2013

99.Ke1 Kxh2 100.Kf2 Kh1 101.La3 Le2 102.Lb2 h2 103.La3 Ld1 104.Lb2 Le2 105.La3 Ld1 106.Lb2 Le2 107.La3 ½-½
Ziemlich interessant für Menschheit, die Endstellung wird bei Schachengines (Houdini: http://zug2013.fide.com/live/analysis/ ,Criter, Stockfisch, Fritz) als große Vorteil für Schwarz - und eigentlich ist eine klare Remis, Weiß bewegt nur den Läufer...


Geschrieben von Zico am 19.04.2013 um 10:27:

Die Programme berechnen halt nur die materiellen Werte und setzen dann die Stellungseinschätzung ins Verhältnis beim Abgleich der Bewertung. Vielleicht berechnen sie im 137. Zug einen weißen Königszug. grins Solange kein erzwungenes Remis (50-Züge-Regel, 3malige Stellungswiederholung) zu berechnen ist, werden die Programme vermutlich den Bauernvorteil zugrunde legen und den Stellungsvorteil für Schwarz als noch gegeben ansehen.
Es liegt sicher daran, dass das Remis nicht auf mathematischer sondern auf menschlich logischer Natur beruht, die den Programmen nun mal (zum Glück!) nicht auch noch eigen ist.
Das ist aber nur eine Hypothese meinerseits.

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(Winston Churchill)


Geschrieben von Hercule am 26.04.2013 um 13:59:

Das ist ja kein Fehler, sondern die Bewertung der Engine. Deswegen wird sie trotzdem die für sie besten Züge in dieser Stellung machen.

Das zeigt nur, dass die tatsächliche reale Bewertung einer Stellung nichts mit der Bewertungszahl einer Engine zu tun haben muss. Das weiß die Menschheit aber schon.
Denn ab wann ist dann eine Stellung gewonnen? Ab 0.01 für Weiß und ab -0.01 für Schwarz? Die Praxis zeigt, dass das nicht so ist...

Tatsächlich gibt es auch nur 3 reale Bewertungen einer Stellung: 1-0, 0-1 und 0.5-0.5. Nur sind die meisten Stellungen nicht bis zum Ende ausrechenbar aufgrund ihrer Komplexität.

Und Sven hat Recht. Die heutigen Programme arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip: es gibt eine Bewertungsfunktion, die eine Stellung bewertet und dann werden die Variantenbäume mit cleveren Verfahren klein gehackt (nicht der komplette Baum wird abgelaufen), bevor sie traversiert werden. Das Ganze wird noch parallelisiert und fertig ist die Engine.

Es gibt, so weit ich weiß, kein spielstarkes Programm, welches auf tatsächlichem logischem Schließen oder Methoden der KI aufgebaut ist. Warum? weil die klassische Herangehensweise einfach bessere Resultate liefert, nicht weil es nicht machbar ist.

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